Die Wahl ist gefallen: „Aura“ ist das Jugendwort 2024. Der Langenscheidt Verlag gab die Entscheidung im Oktober auf der Frankfurter Buchmesse bekannt. Ausgezeichnet wurde damit ein Begriff, der auf humorvolle Weise die persönliche Ausstrahlung und den Status von Menschen beschreibt. Doch was genau macht „Aura“ so besonders und wie verwenden Jugendliche den Begriff im Alltag?
Was bedeutet „Aura“ in der Sprache der Jugendlichen?
„Aura“ bezieht sich auf die persönliche Ausstrahlung oder den Status einer Person. Der Begriff wird oft in humorvollen oder ironischen Kontexten verwendet, um Situationen zu beschreiben, in denen jemand souverän oder peinlich wirkt. Ein klassisches Beispiel wäre
„Wenn du denkst, es gibt keine Stufe mehr und stolperst: -5000 Aura“.
Aura steht in der Jugendsprache also nicht nur für etwas Positives, sondern kann auf witzige Weise auch einen Mangel an Ausstrahlung oder Selbstbewusstsein bezeichnen. Diese Vielseitigkeit hat das Wort in den Sprachgebrauch der jungen Generation katapultiert.
Wie wird das Wort der Jugend gewählt?
Das Abstimmung über das Jugendwort wird vom Langenscheidt-Verlag organisiert. Jedes Jahr können Jugendliche Vorschläge einreichen, die dann in einer öffentlichen Abstimmung bewertet werden. 2024 standen Begriffe wie Aura, Talahon und Schere zur Auswahl. Tausende Jugendliche stimmten online ab, bevor die Entscheidung auf der Frankfurter Buchmesse offiziell verkündet wurde.
Das Verfahren hat Tradition und wird oft mit Spannung verfolgt, bietet es doch einen direkten Einblick in die sprachliche Kreativität junger Menschen.
Warum hat „Aura“ gewonnen?
„Aura“ hat sich 2024 gegen starke Konkurrenz durchgesetzt, weil es ein Begriff ist, den viele Jugendliche in ihrem Alltag verwenden. Er ist kurz, prägnant und lässt sich auf die unterschiedlichsten Situationen anwenden. Auch der humorvolle Aspekt spielt eine große Rolle: Viele Jugendliche mögen Begriffe, die Ironie und Selbstreflexion ausdrücken.
Auch die Wahl von „Aura“ zeigt, wie wichtig Humor und lockere Umgangsformen in der Jugendsprache sind. Begriffe wie „-5000 Aura“ machen den Alltag unterhaltsamer und helfen, auch peinliche Momente leichter zu nehmen.
Welche Begriffe waren noch im Rennen?
Neben „Aura“ waren noch die Begriffe „Talahon“ und „Schere“ im Rennen. „Talahon“ kommt aus dem Arabischen und bedeutet „Komm her“. In der Jugendsprache wird der Begriff oft verwendet, um Menschen mit stereotypem Verhalten oder Aussehen zu beschreiben. Ein Beispiel wäre: „Mit meiner Brusttasche fühle ich mich wie ein Talahon“.
„Schere“ hingegen ist ein Begriff aus der Welt der Online-Spiele. Er dient als humorvolles Schuldeingeständnis oder als Eingeständnis, dass man einen Fehler gemacht hat. Typische Verwendung: „Das war Schere von mir“.
Beide Begriffe fanden großen Anklang, konnten sich aber nicht gegen die Vielseitigkeit und Beliebtheit von „Aura“ durchsetzen.
Die Bedeutung der Jugendsprache
Die Wahl des Jugendwortes ist jedes Jahr ein Spiegel der jungen Generation. Sie zeigt, welche Themen, Werte und Ausdrucksformen sie prägen. Begriffe wie „Aura“ zeigen, dass Humor und Selbstironie wichtige Bestandteile der Kommunikation sind. Die Sprache der Jugend ist dynamisch, kreativ und oft von Trends aus den sozialen Medien beeinflusst.
Für ältere Generationen mag die Bedeutung solcher Begriffe oft rätselhaft erscheinen. Doch gerade das macht das Jugendwort so spannend: Es bringt Jung und Alt ins Gespräch und gibt Einblick in die Gedankenwelt der Jugendlichen.
„Aura“ als Symbol der Jugendkultur
„Aura“ ist mehr als nur ein Wort – es ist ein Ausdruck für den Humor, das Selbstverständnis und die Dynamik der jungen Generation. Ob positiv oder negativ, ernst oder ironisch, der Begriff findet in vielen Situationen seinen Platz. Die Wahl zeigt, dass Jugendsprache nicht nur kreativ, sondern auch unterhaltsam und einfallsreich ist.
Mit „Aura“ wird ein Stück Jugendkultur eingefangen, das uns auch über 2024 hinaus begleiten könnte – vielleicht sogar mit +5000 Strahlkraft!